Neujahrsansprache unseres Bürgermeisters

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Gäste,

zum Neujahrsempfang der Gemeinde Wachau heiße ich Sie herzlich im Schloss Seifersdorf willkommen.

Ich begrüße besonders unseren Ministerpräsidenten Herrn Michael Kretschmer, stellvertretend für unseren Landrat, den Beigeordneten Udo Witschas, unseren Bundestagsabgeordneten Arnold Vaatz sowie meine Bürgermeisterkollegen Herrn Oberbürgermeister Dirk Hilbert, Herrn Mögel aus Lichtenberg, Herrn Drießnack aus Laußnitz und Herrn Kreisrat Matthias Grahl.
Weiterhin begrüße ich die Gemeinde- und Ortschaftsräte, Vertreter der Wirtschaft, von Institutionen und Vereinen sowie die Vertreter der Presse.
Musikalisch empfangen, wurden wir zu unserem diesjährigen Neujahrsempfang durch die Musikschule Fröhlich.
Schön, dass Sie uns durch unser heutiges Programm zum Neujahrsempfang begleiten.

Verehrte Gäste,

traditionell möchte ich kurz Rückblick auf das Jahr 2019 nehmen und geplante Ziele und Vorhaben für 2020 ansprechen.
Das Jahr 2019 war ein Wahljahr. Im Mai die Gemeinderats-, Ortschaftsrats- und Europawahlen sowie im September die Landtagswahl und unser Bürgerentscheid zur Fusion unserer beider Gemeinden Wachau mit Lichtenberg.
Ich bin sehr froh, dass wir in Wachau auch weiterhin einen konstruktiven und angenehmen Gemeinderat bekommen haben. Es geht um Sachthemen und ein gutes Miteinander, um unsere Gemeinde stabil zu halten und die täglichen Anforderungen zu bewältigen. Danken möchte ich an dieser Stelle allen Wahlhelfern, die diese Wahlen immer verantwortungsvoll absichern, aber auch all denjenigen, die sich zur Wahl gestellt haben, um diese ehrenamtliche Arbeit zu leisten und ihre Freizeit zum Wohle unserer Gemeinde in den Dienst stellen.

Bei den Landtagswahlen freue ich mich sehr, dass sich Micheal Kretschmer wieder als Ministerpräsident behaupten konnte. Ohne seinen unermüdlichen Einsatz und sein starkes Engagement für unser schönes Sachsenland, wäre dieses mit Sicherheit nicht zu schaffen gewesen.
Ihm gebührt mein vollster Respekt und Anerkennung für seine bisher geleistete Arbeit und ich bin sicher, dass er auch die zukünftigen Herausforderungen bestens bewältigt.

Der Bürgerentscheid mit Lichtenberg ist leider nicht positiv ausgegangen. Wachau hat sich dabei ganz stark gezeigt und mit zwei Drittel Mehrheit für eine ländliche Großgemeinde gestimmt. Der Großteil der Lichtenberger Bürger hat sich jedoch dagegen ausgesprochen. Auch das gehört zur Demokratie und wir akzeptieren natürlich diese Entscheidung.

Nicht befriedigend ist unsere derzeitige Haushaltsituation. Wir haben ein Haushaltstrukturkonzept erstellt und haben darin auch zu Sparmaßnahmen greifen müssen, welche uns alle nicht erfreuen. Verbunden sind diese Maßnahmen natürlich mit dem extremen Rückgang der Gewerbesteuereinnahmen. Wir werden dafür auch noch Zeit benötigen, um unsere Finanzen wieder positiv aufzustellen.
In den vergangenen Jahren war es uns möglich, Steuern und Gebühren weit unter denen unserer Nachbargemeinden zu halten und somit die gesamte Bürgerschaft von diesen Einnahmen mit profitieren zu lassen.
Nun mussten wir die Anpassung in allen Bereichen an die unserer Nachbargemeinden vornehmen.

Liebe Gäste,

unserer schwierigen Haushaltlage bedeutet jedoch keinen Stillstand in unserer Gemeinde.
Eine Vielzahl von Baumaßnahmen wurden durchgeführt, abgeschlossen und neue auf den Weg gebracht.

Die Teichstraße 2 - unser neues Gemeindezentrum steht vor der Fertigstellung, die Innenarbeiten gehen gut voran. Ab Mai dieses Jahres werden wir mit dem schrittweisen Einzug in dieses Gebäude beginnen. Die Einweihung mit einem Tag der offenen Tür werden wir dann zu einem späteren Zeitpunkt noch bekanntgeben.

Im Ortsteil Leppersdorf konnten wir das lang ersehnte Dorfgemeinschaftshaus fertigstellen und am 12. Mai 2019 einweihen.
Auch wenn wir die Außenanlagen, den 2. Bauabschnitt, noch nicht umsetzen konnten, wird das Gebäude nun durch die Bürgerschaft und die Vereine genutzt.
In Leppersdorf werden auch die Regenrückhaltebecken des faulen Floßes zur Ausführung gebracht. Das Landesamt für Umwelt und Verkehr unterstützt uns dabei und übernimmt alle bauausführenden Arbeiten, sodass uns diese Bauwerke dann bei Fertigstellung übergeben werden. Dabei möchte ich nicht unerwähnt lassen, dass der Freistaat Sachsen alle Kosten dazu übernimmt.  Dafür ein herzliches Dankeschön an unseren Ministerpräsidenten.

Das Landesamt für Umwelt und Verkehr hat den Straßenbau für die Umgehungsstraße S177 / S95 bereits vergeben. Auch hier werden die Bauarbeiten für die lang ersehnte Umgehungsstraße im Jahr 2020 beginnen. Den Fertigstellungstermin werden wir Ihnen zeitnah mitteilen.
Für den ersten Bauabschnitt der Zufahrt zur Sachsenmilchgruppe haben wir ebenfalls eine 100%ige Förderung in Aussicht gestellt bekommen. Momentan arbeiten die Planer mit Hochdruck an den Ausschreibungsunterlagen, sodass auch hier mit einem baldigen Baubeginn zu rechnen ist.

Ganz besonders haben wir uns gefreut, dass Fördergelder in Höhe von 500.000,00 Euro zur Sanierung des Daches im Schloss Seifersdorf bei uns eingegangen sind. Die Gesamtfinanzierung beläuft sich auf 1,5 Mio Euro.
Wir haben daher das Dach in 3 Bauabschnitte geteilt und werden in diesem Jahr mit dem ersten beginnen.
Wir sind zuversichtlich, dass wir auch für die zwei weiteren Bauabschnitte finanzielle Unterstützung bekommen, um insgesamt dieses Großprojekt zu stemmen.
Unser Bundestagsabgeordneter Herr Arnold Vaatz hat sich beim Bund für die Förderung eingesetzt, ein großes Dankeschön dafür. An dieser Stelle möchte ich natürlich auch dem Förderverein Schloss Seifersdorf danken, die zur Finanzierung des Eigenanteils der Gemeinde zu einer Spendenaktion aufgerufen haben und bereits 4000,00 Euro an die Gemeinde übergeben konnten. Aber auch durch Veranstaltungen und Ausstellungen, die durch den Verein organisiert werden, können dringend benötigte Gelder für die Finanzierung des Schlosses gewonnen werden.

Für Schloss Wachau und das gesamte Rittergutareal haben wir nun endlich einen Investor gefunden. Der Verkauf ist am 10.12.2019 an die Immobiliengruppe Neth erfolgt. Gemeinsam mit den Eigentümern der Rittergutsanlage, Frau Witz und der alten Brauerei, Herrn Freiherr von Twickel, haben wir eine Entwicklung des gesamten Areals geplant. Die Fertigstellung der gesamten Sanierungs- und Baumaßnahmen soll Ende 2023 erfolgen. Geplant sind insgesamt 40 Wohneinheiten, 10 Wohnungen im Schloss Wachau und 30 in der alten Rittergutsanlage.
Damit wird sich der Ortskern von Wachau wesentlich verändern und zu einem Blickpunkt des Ortes werden.

Bei den Babyempfängen konnten wir 35 Neugeborene mit ihren Eltern begrüßen. In den Gesprächen mit den Eltern wird immer wieder die Frage nach Wohnraum und Bauland gestellt. Und wir können dazu viel Positives vermelden. Insgesamt haben wir weit über 200 Wohnungen und Baustellen in der Planung. Auf dem Mühlberg in Lomnitz sind die ersten 24 Baugrundstücke fertig gestellt, 16 sind bereits vergeben. Wir werden aber in allen Ortsteilen Erschließungen vornehmen, um diesem Bedarf gerecht zu werden und den jungen Menschen in unserer Gemeinde eine Perspektive zu bieten.
Die Nähe zu unserer Landeshauptstadt Dresden und den vielen industriellen Erweiterungen spielt dabei eine große Rolle.
So sind weitere 12 Eigenheimstandorte in Lomnitz auf dem Mühlberg geplant.
In Seifersdorf im Rittergut werden insgesamt 64 Wohneinheiten entstehen.
Für Leppersdorf hat ebenfalls die Immobiliengruppe Neth, die Bauplanungen für die ehemalige Rittergutsanlage mit insgesamt 54 Wohneinheiten fertig gestellt, die in den nächsten 2 Jahren zur Ausführung kommen werden.
Für Wachau läuft ein weiteres Bauleitplanverfahren von 26 Baugrundstücken hinter der Grundschule in Wachau.

Für das Jahr 2020 haben wir eine umfassende Sanierung des Betriebsgebäudes der Kläranlage Lomnitz geplant. Die Planungen sind dabei ebenfalls schon in den Vorbereitungen.
Eine sehr wichtige Umbaumaßnahme ist auch die Umstellung unserer Straßenbeleuchtung auf LED Leuchtmittel. So konnten wir in den letzten 2 Jahren bereits ein Drittel unserer Straßenlampen auf LED umstellen. Wir konnten damit bisher eine Einsparung von 20.000 Kwh pro Jahr erzielen.

Im Seifersdorfer Tal wurde das Gärtnerhaus durch den Talverein fertiggestellt und eingeweiht. Damit werden die Pflegearbeiten für den Talverein und die vielen fleißigen Helfer verbessert. Er dient als zentraler Anlaufpunkt mit einer Werkstatt, einem Aufenthaltsraum und einer Toilette. Die Voraussetzungen haben wir als Gemeinde vor Jahren bereits geschaffen, indem wir alle Medienanschlüsse an das Objekt verlegt haben und die Abbrucharbeiten des alten Gebäudes vornahmen.

Für die Marienmühle ist ein Erbpachtvertrag abgeschlossen. Die Pächterfamilie wird die Sanierung selbständig durchführen und die Eröffnung rechtzeitig bekannt geben. Bis dahin wird durch einen Imbissbetrieb die Marienmühle als zentraler Ausflugsort aufrechterhalten. Wir wünschen der Familie Eles viel Kraft für die Umsetzung ihres Konzeptes.

Eine besondere schöne Aufgabe für mich als Bürgermeister war die Begrüßung von 49 ABC Schützen in den Grundschulen Wachau und Leppersdorf. Es gibt nichts Schöneres als in zufriedene strahlende Kinderaugen zu blicken.

Von unseren Jüngsten nun zu unseren aktiven Senioren. Vorab möchte ich unseren Seniorenbetreuerinnen und ihren Helfern herzlich für ihr Engagement danken, denn Veranstaltungen und Ausflüge organisieren sich nicht von selbst. Da ich häufig Gast bei unseren Senioren sein darf, sehe ich, mit wie viel Freude und Enthusiasmus Aktivitäten organisiert und durchgeführt werden.

Auch im Jahr 2019 ging es in unserer Gemeinde sportlich und kulturell aktiv und interessant zu.

Mein persönlicher Dank geht an alle Mitglieder und Ehrenamtliche, die durch ihr Engagement in den Vereinen ein vielfältiges Vereinsleben und unseren Kindern und Jugendlichen eine sinnvolle Freizeitgestaltung ermöglichen und unser Gemeindeleben damit maßgebend mitprägen und bereichern.

Ich danke den Kameraden unserer Freiwilligen Feuerwehren für ihre unermüdlichen Einsätze. Es ist gut zu wissen, dass bei Notfällen Hilfe und Unterstützung da ist. Es gehört schon ganz viel Leidenschaft und Einsatzbereitschaft dazu, dieses Amt zu erfüllen.
Mich erstaunt es immer wieder, wenn Anfang des Jahres in den Jahreshauptversammlungen der Feuerwehren die Bilanz über die Einsätze im Jahr gezogen werden. Vermehrt Hilfeleistungen bei Unfällen auf der A4, aber auch Einsätze bei unserem größten Arbeitgeber, der Sachsenmilch haben unsere Kameraden sehr gefordert. Gerade dieses Werk hat eine Größenordnung erreicht, wo man den abwehrenden Brandschutz nicht mehr allein auf eine Freiwillige Feuerwehr beschränken kann. Wir werden daher in den nächsten Wochen mit dem Unternehmen, dem Landratsamt und der Landesdirektion entsprechende Gespräche führen.

Weiterhin danke ich unseren Gemeinde- und Ortschaftsräten, den Gewerbetreibenden, meinen Mitarbeitern der Gemeindeverwaltung, den Angestellten des Bauhofs sowie den Mitarbeitern unseren Schulen und Kindertagesstätten für ihre geleistete engagierte Arbeit.

Einen ganz großen Dank möchte ich auch an alle Bürgerinnen und Bürger richten, die uns beim Reinigen der Flussläufe unterstützen. 58 Kilometer Flussläufe kann unser Bauhof nicht bewältigen.

Weiterhin möchte ich es nicht versäumen, unseren Wanderwegewart Herrn Ronny Menzel zu erwähnen Er leistet unzählige ehrenamtliche Stunden jedes Jahr, um die Beschilderung der Wanderwege vorzunehmen. Damit leistet er einen großen Beitrag, unsere Gemeinde noch attraktiver zu gestalten.

Liebe Gäste,

das Leben fordert uns – manchmal mehr, manchmal weniger. Es kommt immer darauf an, was man daraus macht. Wichtig ist, dass man gemeinsam die Herausforderungen annimmt, um sie zu bewältigen.
Man hat das Gefühl, dass der Wind etwas rauer geworden ist, aber wir sollten uns davon nicht umwerfen lassen. Wir leben in einem sozial starken Land. Wer in die Welt reist, sieht, dass es viel Elend, oft Hunger und Krieg gibt.
Auch wenn nicht alle Entscheidungen, die für unser Land getroffen werden, richtig sind und wir das Gefühl haben, wir werden nicht erhört, sollten wir vieles Erreichte nicht leichtfertig aufs Spiel setzen.
Ich hoffe, dass unsere Bundesregierung wachgerüttelt ist, um Fehler zu beheben, damit wir weiterhin in Frieden und einem gewissen Wohlstand leben können.
Ich würde mir aber auch wünschen, dass die Menschen in unserem Land mehr Zufriedenheit zeigen. Oft wird das Erreichte schnell vergessen und neue Wünsche und Forderungen rücken erneut in den Vordergrund.
In diesem Sinne lassen Sie uns weiterhin positiv nach vorn schauen.

Ich wünsche Ihnen und Ihren Familien ein gutes stabiles Jahr 2020, beste Gesundheit, Zuversicht und Optimismus und nehmen Sie sich stets Zeit für viele schöne Momente im Leben.

 

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